Das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung untersucht Konflikte um den Wald der Zukunft und Wege für einen konstruktiven Dialog. Wir bringen Menschen mit ganz verschiedenen Interessen an Runden Tischen zusammen, um die Debatte um die Zukunft der Wälder weiterzubringen. Welche Art des Dialogs und der Vermittlung bringt die Parteien näher zueinander? Das erforschen wir aus wissenschaftlicher Perspektive.
Konflikte um den Wald der Zukunft
Wälder nutzen, Natur schützen – ein Widerspruch?
Wälder sind Orte der Erholung, sie versorgen uns mit Holz, dienen der Jagd, speichern Wasser und beherbergen eine große biologische Vielfalt. Doch menschengemachte Veränderungen wie der Klimawandel bedrohen die Gesundheit unserer Wälder. Nun werden Wege gesucht, um sie widerstandsfähiger zu machen. Wie soll dieser „Wald der Zukunft“ aussehen und wer darf ihn wie nutzen? Dazu gibt es große Kontroversen.
Konflikte um den Wald der Zukunft
Unterschiedliche Interessen
Die Diskussion um die Zukunft der Wälder spitzt sich zu und führt immer wieder zu Konflikten um bestimmte Waldgebiete. Um sinnvolle Lösungen zu finden, ist es wichtig, konstruktive Dialoge zu führen. Nur, wenn Waldnutzer*innen mit unterschiedlichen Positionen und Interessen auch miteinander sprechen und gemeinsam nach Kompromissen suchen, funktioniert die Lösung.
Konflikte um den Wald der Zukunft
Der Austausch lohnt sich
Runde Tische sind ein Format für den konstruktiven Austausch. Bei einem Runden Tisch diskutieren Vertreter*innen unterschiedlicher Interessengruppen gleichberechtigt ein Sachproblem, machen sich die unterschiedlichen Perspektiven gegenseitig verständlich und versuchen, für einen Konflikt eine gemeinsame Lösung zu finden.
WeiterMiteinander sprechen – am Runden Tisch
Wie Runde Tische und Mediation zu Lösungen beitragen
Das Forschungsprojekt „Konflikte um den Wald der Zukunft“ untersucht das Format des „Runden Tischs“ als Strategie zur Lösung von Konflikten. Michael Kreß-Ludwig, Leiter des Forschungsfelds Transdisziplinarität am ISOE, koordiniert zusammen mit seiner Kollegin Deike Lüdtke das Projekt federführend.
(Un)sichere Waldzukünfte verhandeln
Viele Wälder in Deutschland befinden sich in einem grundlegenden Wandel. Die Sozial- und Kulturanthropologin Anna Brietzke nimmt in ihrem Promotionsprojekt die unterschiedlichen Vorstellungen vom „Wald der Zukunft“ in den Blick und untersucht, wie auf verschiedene Art und Weise diese Zukünfte gestaltet werden.
Gemeinsam statt gegeneinander
Der Wald von heute kann nicht der Wald von morgen sein, soviel ist klar. Doch die Frage, wie Wälder der Zukunft in Deutschland aussehen sollen, führt immer wieder zu großen lokalen Konflikten – und die verzögern den Weg zum klimagerechten Wald für alle. Können neue Dialogformate helfen, schneller Kompromisse zu finden?
Vernetzung der sozial- und kulturwissenschaftlichen Waldforschung
Im Dezember 2023 kamen in Jena mehr als 40 Wissenschaftler*innen, die das Themengebiet Wald aus soziologischer sowie sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive untersuchen, im Rahmen des ersten Soziologischen Waldsymposiums zusammen.
ISOE startet Runde Tische zu Waldkonflikten
Der Klimawandel macht den Umbau unserer Wälder notwendig. Wie genau dieser Umbau aussehen soll, ist häufig jedoch umstritten. Dabei geht es beispielsweise um die Art der Wiederbewaldung, der Jagd, der Holzernte oder der Waldbrandprävention.
Interesse an Konfliktbearbeitungsformaten
Rege Diskussionen um den Wald der Zukunft gab es im September 2023 auf dem Bundeskongress Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse (BUKO) in Berlin. Dr. Deike Lüdtke nutzte dort die Gelegenheit, um mit Vertreter*innen von Privatwaldbesitzenden über Waldkonflikte zu diskutieren. Die Forscherin stieß auf große Dialogbereitschaft.
Wir fördern den konstruktiven Dialog
Die Ökologin Dr. Deike Lüdtke und die Sozial- und Kulturanthropologin Anna Brietzke bringen in einem Team aus Sozial- und Naturwissenschaftler*innen sowie weiteren Expert*innen Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen zusammen, um die Debatte um den Wald der Zukunft weiterzubringen. Warum das wichtig ist, erklären sie im Interview.
Vernetzungstreffen der Forschungsprojekte
Im Rahmen eines Vernetzungstreffens haben sich Ende Mai neun von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe geförderte Forschungsprojekte aus Sachsen, Hessen und Baden-Württemberg an der Hochschule für Forstwirtschaft getroffen und zu möglichen Anknüpfungspunkten ausgetauscht.
Waldnaturschutz und
-bewirtschaftung
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe startet die fachliche Betreuung neuer Projekte zur Kommunikation rund um Waldnaturschutz und nachhaltige Waldbewirtschaftung. Es geht darum, Konflikte zu entschärfen und die Bürgerbeteiligung zu stärken.
Interessenkonflikte um den Wald der Zukunft
Mit dem „Tag des Waldes“ lenken die Vereinten Nationen den Blick auf den Wert von Wäldern und auf den weltweiten Verlust dieses Lebensraums. Doch die Frage nach der „richtigen“ Gestaltung der Wälder produziert Konflikte. Wie kommen unterschiedliche Interessengruppen gemeinsam zu Lösungen für den Wald der Zukunft?